1 . Wie Gartenarbeit unser Immunsystem stärkt

2 . Mit Gartentherapie Linderung verschaffen

3 . Im Garten Schmerzen bewältigen und das Hirn trainieren

Verspüren Sie auch endlich wieder große Lust, Ihr Blumenbeet von Unkraut zu befreien und ordentlich in der Erde zu wühlen? Gut so, denn Gartenarbeit ist nicht nur ein schönes Hobby, sondern Studien zufolge auch noch gesund.

Egal, ob Blumen gießen, neue Pflanzen setzen oder Äste stutzen: Forscher gehen davon aus, dass das Gärtnern diverse Krankheiten und Schmerzen lindern kann. So fanden Wissenschaftler der University of Bristol und dem University College London heraus, dass das Buddeln im Erdreich unsere Stimmung hebt.

 

Wie Gartenarbeit unser Immunsystem stärkt

Während eines Experiments wurden Mäuse mit gutartigen Bakterien behandelt, die normalerweise im Erdboden vorkommen, und ihre Wirkung entsprach anschließend der eines Antidepressivums: Die Freisetzung des Wohlfühlhormons Serotonin sei angekurbelt worden. Menschliche Krebspatienten hätten sich ebenso nach der Behandlung mit diesen Bakterien deutlich besser gefühlt.

„Studien wie diese helfen uns dabei zu verstehen, wie unser Körper mit unserem Gehirn kommuniziert und warum ein intaktes Immunsystem wichtig für unsere geistige Gesundheit ist“, erklärt Dr. Chris Lowry, der Haupt-Autor der Studie der University of Bristol. „Vielleicht sollten wir also alle einfach mehr Zeit damit verbringen, im Dreck zu spielen.“

Auch Professor Tim Lang von der City University of London kommt bei seinen Forschungen zu einem positiven Ergebnis: „Für Kinder und Erwachsene, die unter schwerwiegenden körperlichen oder geistigen Problemen leiden, können Gartenarbeit und gemeinschaftliche Gartenprojekte besonders heilsam sein.“ Hier werden motorische Fähigkeiten trainiert, die die generelle Beweglichkeit verbessern können, der Kreislauf kommt in Schwung und die Zeit im Grünen wirkt außerdem stressreduzierend.

 

Mit Gartentherapie Linderung verschaffen

Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse macht sich die Gartentherapie zunutze, die als Mischung zwischen Ergo- und Physiotherapie verstanden wird, aber auch soziale und psychische Komponenten miteinbezieht. Patienten sollen dabei gezielt in Kontakt mit pflanzen- und gartenbezogenen Aktivitäten kommen, um im Einklang mit der Natur ihr Wohlbefinden zu steigern. Kliniken und Alters- beziehungsweise Pflegeheime legen deshalb immer häufiger so genannte Therapiegärten an, die als Ergänzung weiterer Therapiemaßnahmen dienen sollen.

Schließlich ist nicht nur die Bewegung unter freiem Himmel ein Pluspunkt des Gärtnerns, sondern auch das hierbei erlebte Entspannungsgefühl wirkt sich positiv auf unser Wohlbefinden aus: „Was Gartenarbeit so einzigartig macht und von anderen Aktivitäten wie zum Beispiel oder Stricken unterscheidet ist, dass sie uns im wahrsten Sinne des Wortes erdet“, erklärt auch Psychotherapeutin Hilda Burke.

„Mit Erde zu arbeiten, Dinge zu pflanzen, geduldig zu sein, und unsere Saat zu hegen ist außerdem eine wertvolle Lektion für unser persönliches Leben.“ Sie kann gerade Depressiven oder älteren, einsamen Menschen auch wieder das Gefühl geben, gebraucht zu werden.

 

Im Garten Schmerzen bewältigen und das Hirn trainieren

Und nicht nur das: Forscher aus der Schweiz wiesen sogar nach, dass durch Gartentherapie eine bessere Bewältigung von Schmerzen möglich ist. Weitere Studien legen außerdem nahe, dass Gartenarbeit sogar unser Gehirn trainiert. Sie fördere Lernprozesse, rege Problemlösungsstrategien an und fordere all unsere Sinne, was unser Gehirn auf Trab halte. Dass das Gärtnern besonders auch für Demenzkranke sinnvoll sein soll, liegt allerdings nicht unbedingt daran: Vor allem hilft ihnen die Gartentherapie dabei, Gespräche zu anderen aufzubauen und sich im Umfeld der schönen Düfte und Blumen generell wohler zu fühlen, ruhiger zu werden und besser zu schlafen.

Quelle: liebenswert Magazin.de